Werbung: Rezension: Murder Suicide – Der inszenierte Tod von Milan Zimmermann

Werbung: Rezension: Murder Suicide – Der inszenierte Tod von Milan Zimmermann

Verlag:  Verlagsgruppe Droemer Knaur
Seiten: 304
ISBN: 978-3426303030

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

Selbstmörder, die zu Mördern werden – ein neues Thema von True Crime!

War es ein Unfall, oder war es Mord? Der Neurologe Dr. Milan Zimmermann beantwortet diese Frage am Beispiel wahrer Geschichten über Familientragödien, Beziehungsdramen und Amokläufe mit unschuldigen Toten – sogenannte erweiterte Suizide.

Ob bei spektakulären Verbrechen wie einem Amoklauf oder dem Germanwings-Absturz, ob bei Familientragödien oder dem gemeinsamen Tod eines betagten Ehepaars:Erweiterte Suizide sind immer Tragödien, denn unschuldige Menschen werden aus dem Leben gerissen. Solche Fälle beherrschen immer die Schlagzeilen: Das Interesse der Öffentlichkeit ist groß und die Anteilnahme oft bemerkenswert  Allein die Zahlen sind erschreckend: Etwa 11% der Morde an Frauen, 19% der Morde an Kindern und 3% der Tötungen von Männern geschehen im Rahmen von erweiterten Suiziden. Bis zu 29% der Frauen und bis zu 60% der Männer, die ihre Kinder töten, begehen im Anschluss Suizid.

Milan Zimmermann ist der gefragte Experte auf diesem Gebiet. Er untersucht seit langem erweiterte Suizide. Die Ergebnisse seiner Arbeit präsentiert er nun einem breiten Publikum in bester True-Crime-Manier in diesem Sachbuch: Anhand einzelner wahrer Fälle begibt er sich auf die Suche nach den Motiven, die erweiterte Suizide auslösen. Er beschreibt die unterschiedliche Vorgehensweise von Männern und Frauen und geht auf einige bekannte Fälle wie den Amoklauf von Winnenden und den Absturz einer Germanwings-Maschine ein.

Am Anfang fast jeder solchen Untersuchung steht die Frage, ob es sich um ein Verbrechen oder einen Unfall handelt. In der Regel steht dann die Frage im Raum, wer der Täter und wer das Opfer ist. Dabei helfen moderne kriminaltechnische Untersuchungen, Nachlässe und Interviews mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten, Licht in das Dunkel zu bringen.

Mit seinen anschaulichen Fallschilderungen lässt uns Milan Zimmermann an dieser spannenden und oft überraschenden kriminalistischen Spurensuche teilhaben.

Cover-/ Textrechte: Verlagsgruppe Droemer Knaur

Meine Meinung

Mich hat das Thema wirklich interessiert und ich gestehe, dass ich bereits bei ersten Fallbeispielen im Prolog Gänsehaut hatte. Die dort aufgeführten Beispiele, sind für mich richtungsweisend gewesen, womit der Leser es zu tun bekommt. Darüber hinaus, bekommt man aber im Prolog sowohl einen Blick auf die Person Milan Zimmermann, als auch darauf, womit sich seine Arbeit beschäftigt und was Hintergründe sein können.

Man stelle sich einfach mal vor, dass man den Partner/ die Partnerin und Kind/er tötet, weil man sich selbst in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat. Man trifft also bewusst die Entscheidung: “So kann meine Familie nicht weiter existieren. Die haben keinen Zukunft.”
Statt zu einer Schuldnerberatung zu gehen oder gemeinsam zu überlegen, wie man aus dieser Krise herauskommen könnte, entscheidet man sich gegen das Leben für Alle. Mit welchem Recht denn bitte schön?

Oder wie oft, hört man von Trennungen, wo dann Expartner oder gemeinsame Kinder sterben müssen, bevor über sich selbst gerichtet wird. Frei nach dem Motto: “Wenn nicht ich sie haben darf, dann soll das Keiner.” Für mich total undenkbar, für andere der Sinn in dem Moment.

Interessant war auch, dass der Autor auf verschiedene Sachen eingegangen ist. Also Depressionen, Narzissmus und Persönlichkeitsstörungen. Erschreckend fand ich, dass viele ältere und kranke Menschen sich selbst und ihren Partnern das Leben nehmen, um keine Belastung für andere zu sein. In diesen Fällen sind meist beide krank oder körperlich nicht mehr in der Lage, sich um den anderen zu kümmern. Weshalb sich beide einig sind, dass sie selbst entscheiden wollen, wann Schluss ist.

Erwähnenswert sind definitiv auch die letzten Seiten, in denen es um Hilfe und Prävention geht.

Fazit

Es geht um die erweiterte Suizide, was für mich ein interessantes Thema ist, einfach weil ich mir die Frage stelle, was bewegt einen Menschen dazu, Jemand anderem ebenfalls das Leben zu nehmen, nur weil man vielleicht mit dem eigenen überfordert ist. Der Vater/ die Mutter die ihre Kinder töten, aufgrund von Trennung. Ältere Menschen, die ihren langjährigen Ehepartner aufgrund von Krankheit das Leben nehmen und auch sich selbst. Erkrankungen, Depressionen und Psychosen, welche mit erweiterten Suiziden einher gehen können, werden hier beleuchtet und ausführlich erklärt. Ich fand das Buch definitiv informativ. Es lebt hierbei aber mehr von Aufklärung und Statistiken, belegt durch ein paar Fallbeispiele. Lesenswert für Themeninteressierte. 4 Sterne von mir.

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