Werbung: Rezension: You’d be home now von Kathleen Glasgow

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Verlag: FISCHER Sauerländer
Seiten: 432
ISBN: ‎978-3737372992

Ab 14 Jahre

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

»Joe war mal cool. Jetzt ist er nur noch irgendsoein drogenabhängiger Loser.«

Emmy steht in einer der Kabinen der Mädchentoilette und weint. Sie weiß, dass ihr großer Bruder Joey viel mehr ist als das. Joey ist derjenige, der ihr das Fahrradfahren beigebracht hat, weil ihre Eltern ständig arbeiten mussten. Joey saß stundenlang mit ihr in der Bettlakenhöhle, und hörte ihr beim Vorlesen zu, selbst als er schon viel zu alt dafür war. Joe zeigte ihr, wie man Rührei macht und ließ sie zugucken, während er malte. Bis zu dem Tag, an dem Emmy an seine Zimmertür klopft und Joey mit kalter Stimme sagt: »Geh weg.«

Ein Roman darüber, dass kein Mensch nur gut ist oder nur schlecht … sondern mindestens beides.

Cover-/ Textrechte: FISCHER Sauerländer

Meine Meinung

Nach  einem Autounfall mit tödlichem Ausgang muss Emmy eine gebrochene Kniescheibe auskurieren und ihr Bruder Joey auf Entzug. Die junge Frau wird von anderen aus ihrer Schule auf Distanz gehalten, denn das Mädchen, welches bei dem Unfall verstarb, war sehr beliebt und natürlich braucht es einen Sündenbock. In diesem Fall Emory und ihr Bruder Joey, denn die sind greifbar und gehen wieder zur Schule. Joey wird natürlich auch für seine Sucht verurteilt. Nur Emmy will an ihm festhalten, denn er hat ihr auch wahnsinnig viele gute Kindheitserinnerungen beschert. Ihre Mutter kontrolliert rigoros das Leben ihrer Kinder, damit ihr Sohn nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät. Doch hilft sie ihm und auch dem Rest der Familie wirklich?

Emory tat mir leid. Sie lebten im Schatten ihrer großen Geschwister, hatte das Gefühl unsichtbar zu sein und es Allen recht machen zu müssen. Als ihr Bruder vom Entzug kommt, muss sie ihn überall hin begleiten. Ihre Eltern treten gefühlt ihre Verantwortung an Emmy ab. Als würde die junge Frau sich nicht sowieso schon zu viele Sorgen um ihren Bruder machen.

Ich fand es super, dass Emmy neue Freunde gefunden hat, die ihr vor allem beibringen, dass sie sich durchsetzen muss und sich nicht Alles gefallen lassen soll. Na mehren Stellen habe ich vor ihr den Hut gezogen. Für ihren Mut den Mund aufzumachen.

Ich hab an mehreren Stellen auch geweint, einfach weil es so verflucht real war und mir so nah ging, wie sehr alle Beteiligten gelitten haben.

Ich war dankbar für die Lernkurve und Einsicht die Emorys Eltern an den Tag gelegt haben. Ich war dankbar, dass die junge Frau nicht komplett alleine war und sie Unterstützung in ihren neuen Freunden gefunden hat.

Ich danke der Autorin auch dafür, dass sie zeigt wie ein Großteil der Abhängigkeiten entsteht. Auch ich kenne Leute, die durch Schmerzmedikamente abhängig geworden sind und bis heute unter Suchtproblemen leiden. Tatsächlich kennen viele auch ihr Problem, aber nur wenige gehen den Schritt zum Entzug.

Fazit

Eine bewegende Geschichte, bei der ich mit einem anderen Ausgang gerechnet habe. Die Lebensgeschichte, welche hier erzählt wird, ist hart, aber absolute Realität. Einmal mehr trifft sie Autorin einen Nerv bei mir. Der wahnsinnig einnehmende Schreibstil sorgt für die Sogwirkung. Am Ende 4,5 Sterne von mir.

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