Werbung: Rezension: Jung und unsichtbar von Federico Avino

Werbung: Rezension: Jung und unsichtbar von Federico Avino

Verlag: Books on Demand
Seiten: 220
ISBN: 978-3757807887

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

Chris ist 13 und lebt schon jetzt mit dem Gefühl, keine Zukunft zu haben. Eine zerrüttete Familie, ein Leben am Existenzminimum und die Perspektivlosigkeit in der berüchtigten Hugo-Luther-Straße haben sein Aufwachsen geprägt. Doch Chris ist schlau und erhält so die Chance, auf das örtliche Gymnasium zu gehen. Begleitet vom Mobbing durch seine Mitschüler*innen und Lehrer*innen, erkämpft er sich seinen Platz, bis plötzlich ein einziger Tag alles verändert. Mit 13 wird Chris erwachsen: Aus einer kindlichen Idee wird eine Kette aus Ereignissen, die sein Leben für immer prägen wird. Immer an seiner Seite steht dabei sein behinderter Freund Ro. Zwischen Coming of Age und Spannung treffen in Federico Avinos autobiografisch inspiriertem Debütroman Jung und unsichtbar kindliche Naivität und knallharte Realität aufeinander.

Cover-/ Textrechte: Books on Demand

Meine Meinung

Chris lebt in einer eher armen Gegend. Alkohol, Drogen, Diebstähle und Gewalt sind sein Alltag. Aber er möchte diesem entfliehen. Er ist nicht auf den Kopf gefallen und hat das Zeug dazu ein anderes Leben zu führen, als es die Menschen in seinem jetzigen Zuhause tun. Das weiß er schon recht früh, aber er hat es eben auch nicht leicht. Auf dem Gymnasium, welches er besucht, fällt er zwischen den anderen Kindern auf. Sie haben mehr Geld und lassen dies auch Chris spüren. Gibt es dennoch eine Chance für ihn, das zu überstehen und das ärmlichen Leben hinter sich zu lassen?

Es kommt, gerade auch durch die Ich Erzählweise und den Sprachstil zu einer sehr großen Authentizität. Man findet sich durchaus ein auch wenn mir dieses “.. Zum Sterben.” Eher auf den Geist ging. Das ist aber auch der einzige Part der anstrengend ist.

Allerdings sind Chris’ Erzählungen nachvollziehbar, ebenso wie seine Gefühlslage. Vielleicht überall, aber in den meisten Fällen. Er tut einem leid und ja, man merkt einmal mehr, dass die Welt keine gleichen Chancen bietet für Alle.

Seien wir ehrlich, Menschen die sagen: “Jeder kann es ganz nach oben bringen.” haben Unrecht. Denn es herrschen unterschiedliche Voraussetzungen. Sei es im Elternhaus, damit meine ich Liebe, Fürsorge, Interesse und solche Sachen. Aber auch die Verfügung stehenden Mitteln der Familie schaffen eine Voraussetzung für das Leben. Es braucht im Zweifelsfall Jemanden der an dich glaubt. Wie in Chris’ Fall. Aber am Gymnasium haftet ihm ein Stempel an und ihn will dort eigentlich Niemand haben. Also betreibt man Schickane. Chris hat dennoch durchgezogen, bis ihn der Direktor “rausschmiss”. Ob er durchgehalten hätte bis zum bitteren Ende ist eine Frage die nicht geklärt wird. So wie ein paar andere leider auch nicht.

Es gibt durchaus hier und da Tiefe, Spannung, Emotionen und handlungstechnische Höhepunkte, aber so ganz dahinter gestiegen bin ich nicht, was genau dieses Buch vermitteln soll.

Ich habe verstanden, dass es hier im Grundtenor um Chancengleichheit und das Gesellschaftssystem geht. Die Unterschiede aufzuzeigen ist durchaus wichtig, aber ich konnte einige Handlungsvorgänge in keinster Weise nachvollziehen.

Wobei Chris und Ro noch ziemlich authentisch waren. Okay, authentisch war fast Alles und das es am Ende keine heile Welt gab, war auch vollkommen okay, aber …. ich kann es irgendwie nicht beschreiben.

Fazit

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Ich finde es absolut wichtig, da es aufzeigt wie man von klein auf in einer Schublade steckt, aus der man nicht wirklich rauskommt. Du bekommst den Stempel und den trägst du, egal wie schlau du bist und wie sehr du herausstichst. Es ist schwer, wenn nicht sogar teilweise unmöglich, sich herauszuarbeiten. Dieses Buch zeigt, wie es ist von klein auf schlechte Karten zu haben und verschieden Möglichkeiten die daraus resultieren. Es war authentisch, durchaus interessant und auch mal spannend, aber mir hat am Ende was gefehlt. Es war leider nicht so ganz meins, daher nur 3 Sterne.

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