Werbung: Rezension: The Mothers – Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind von Polly Ho-Yen

Werbung: Rezension: The Mothers – Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind von Polly Ho-Yen

Verlag: Piper Verlag
Seiten: 402
ISBN:  978-3492706568

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

England in der Zukunft: 99 % der Frauen sind unfruchtbar. Nur durch gefährliche medizinische Verfahren ist es ihnen noch möglich, schwanger zu werden. Doch auch dann können sie ihr Mutterglück nicht genießen: Die totalitäre Regierung überwacht alle Eltern und entreißt ihnen beim kleinsten Fehltritt ihr Kind. Daher will Kit keine Kinder – bis sie sich verliebt. Als ihre Tochter Mimi auf die Welt kommt, scheint ihr Glück perfekt. Dann jedoch erhält Kit eine Verwarnung nach der anderen und steht kurz davor, Mimi an den Staat zu verlieren. Aber Kit wird um Mimi kämpfen. Koste es, was es wolle …

Cover-/ Textrechte:  Piper Verlag

Meine Meinung

Wir befinden und in einer wenig fruchtbaren Zeit im zukünftigen England. Die Unfruchtbarkeit betrifft 99.8% und Kinder können nur durch Induktion entstehen. Bedeutet nur durch Fruchtbarkeitsbehandlungen. Und das ist echt hart und verlangt dem Körper jede Menge ab. Viele überleben die Induktionen auch nicht. Ist diese Hürde geschafft und die Frauen sind schwanger, werden Mütter schon während der Schwangerschaft in dem was sie essen, wieviel sie trinken und wie sie sich betätigen  kontrolliert. Nach der Geburt werden die Eltern im Umgang mit ihren Kindern unauffällig überwacht. Das kleinste Vergehen zieht erst Verwarnungen mit sich und anschließend nimmt dir der Staat dein Kind.

Der Nachwuchs muss gesichert werden und damit dies auch geschieht, wird viel seitens des Staates unternommen. Das Induktionsalter wird auf 16 heruntergesetzt, jeder kann eine Induktion bekommen egal ob alleinerziehend oder mit Partner, Steuern für Frauen die keine Kinder wollen sind höher und die Verdienstmöglichkeiten geringer, was natürlich Anreiz bieten soll. Man sieht, die, die für die Induktion in Frage kommen, aber diese nicht wollen, werden in ihrem Lebensstandards beschnitten. Du willst mehr vom Leben? Ganz einfach, melde dich für eine Induktion.

Was mit den Frauen bzw. Eltern in diesem Buch passiert ist grausam. Zu aller erst die Induktion und deren mögliche Nebenwirkungen. Dann die Beschneidung in der Lebensqualität, wenn man sich dagegen entscheidet und schlussendlich die Grausamkeit, dass bei zu vielen Fehlern die Kinder den Eltern entrissen werden. Und da reden wir hier nicht von wirklich schwerwiegenden Sachen die einer Kindeswohlgefährdung nahe kommen. Wir reden von Sachen, die mich als Mama regelmäßig heimgesucht haben. Wir reden von Milchpulvergabe zum Zufüttern, nicht funktionierendem Stillen, Protesten des Kindes durch weinen. Nur als Beispiele. Diese Dinge ziehen Abmahnungen mit sich.

Die Story sorgt auf jeden Fall für Puls und liest sich dadurch weg wie Nix. Dieses England, das hier beschrieben wird ist einfach nur krank und man will ständig wissen wie es weitergeht. Besteht die Chance, dass Eltern ihre Kinder wiederbekommen? Lehnt sich jemand gegen dieses System auf? Kommt Kit aus dieser Spirale raus und kann Mimi behalten?

Fragen über Fragen, bei denen ich auf eine Antworte hoffte, aber mit einigen Wendungen hatte ich sogar nicht gerechnet und das machte es eigentlich noch schlimmer. Das Ende stellt mich nicht wirklich zufrieden, auch wenn es durchaus passend und auch nachvollziehbar ist.

Fazit

Ich hab es an einem Tag durchgezogen, so sehr hat mich dieses Buch gefesselt. Wahnsinn. Die Autorin hat hier ein absolut erschreckendes Zukunftsszenario geschaffen, was mich total in seinen Bann gezogen hat. Emotional hat es mich absolut abholen können. Man spürt diese Beklemmung, dass die Eltern ja Alles richtig machen wollen. Über jeder Handlung schwebt das Damoklesschwert und jeder “Fehler” bedeutet einen Schritt näher daran, sein Kind abgeben zu müssen. Für mich ein starkes Buch. Am Ende gibt es 4,5 Sterne von mir.

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