
Rezension: Drahtzieher und Dunkelmänner #2: Taschenspieler, Leisetreter und der Mann im Schatten von J.W.W. Modlich
Verlag: Books on Demand
Seiten: 582
ISBN : 978-3753407197
Darum geht es:
Schwert und Magie beherrschen das Reich Castellia. Das Schicksal des jungen, abenteuerlustigen Magiers Alrik verwebt sich eng mit dem Aufstieg Palhelms, der Stadt der Paladine. Aufbau und Niedergang, Zusammenhalt und Verrat, Kampf und Krieg, Liebe und Tod. All das erlebt er dort, all das verändert ihn. Das Spiel um die Macht in der Stadt und im Land ficht er mit anderen Drahtziehern aus: Feinde, offene wie verdeckte, Verbündete und Freunde, manche mächtiger, manche klüger, manche reicher. Aber sie alle haben nicht das, was Alrik in die Waagschale werfen kann, … den Segen der Weberin! Ist es Alrik, der in Palhelm die Strippen zieht, oder tanzt auch er selbst nach den Regeln eines noch größeren Intriganten, des Mannes im Schatten?
Meine Meinung
Nach einem gelungenen Auftakt, war klar, dass auch die Fortsetzung um Alrik Stiefeldruck einziehen musste. Der junge Magier hatte schon im ersten Teil viel erlebt und somit war ich gespannt, wie es in Teil Zwei weitergehen würde.
Die Handlung knüpft 10 Monate nach dem Krieg der Anhänger Xaraneas gegen Mortex an. Alrik wurde wieder als Stadtrat in Palhelm eingesetzt. Allerdings ist das Vertrauen in ihn stark erschüttert nach den vergangenen Geschehnissen und seiner Rolle dabei. Erst wollte Alrik die Stadt verlassen, doch nach reiflicher Überlegung bleibt er nun. Einfach hat er es dabei nicht, allerdings bringt eine Bedrohung von außerhalb vorerst den Zusammenhalt der Stadt. Allzu lang hält dies aber nicht an, denn Alrik muss sich einen Kampf auf Leben und Tod stellen. Sein einziges Problem ist das allerdings nicht. Die Frage ist doch, wie lange wird er durchhalten und will er so ein Leben wirklich für immer führen?
Auch in Teil 2 folgen wir Alrik und seinem Leben. Wenn man überlegt, dass er zu Beginn als Jemand in Erscheinung tritt, der nicht wirklich mit seiner Magie umgehen kann, nun diese sehr gut beherrscht und dann Stadtrat in Palhelm ist, hat Alrik einiges erreicht in seinem Leben. Ich muss gestehen, dass mich das Leben und der Werdegang des jungen Mannes wirklich interessiert haben, aber stellenweise wäre es schön gewesen, wenn die Handlung etwas spannender gewesen wäre. Es hielten sich leider ein paar Längen im Verlauf auf und ich hatte trotzdem ab und zu das Gefühl, auf der Leitung zu stehen, weil ich nicht verstand, worum es gerade ging. Ist ja aber wieder ein persönliches Problem. Super war definitiv, wenn es zur Sache ging, dann ordentlich. Mir stößt allerdings auch die “Liebesgeschichte” etwas auf. Hatte ich zu Beginn eine Ahnung, war ich doch mit dem Verlauf bis zu einem gewissen Punkt zufrieden. Nur um dann zu denken: Echt jetzt?
Alrik glänzt mit viel Einfallsreichtum, auch wenn ich jetzt so am Ende der Dilogie, nicht wirklich weiß, was ich von ihm halten soll. Er bewegt sich für mich in einer Grauzone und ich weiß nicht so recht, auf welcher Seite er nun stand. Eine Stelle ist mir im Gedächtnis geblieben und die beschreibt ihn ganz gut: “Ich befand mich nicht für wahnsinnig. Skrupellos, durchtrieben? Ja. Wahnsinnig ? Nein.”
Die Außenwirkung mag aber durchaus eine andere sein. Ich für meinen Teil saß stellenweise mit offenem Mund da und dachte mir: Was ist nur aus dir geworden Alrik?
Fazit
In seinen Tagebüchern lässt Alrik den Leser, an seiner Entwicklung teilhaben. Die mal besser und mal schlechter war. Man verbringt viel aufregende Zeiten mit ihm, aber auch eher fragwürdige. Zum Ende hin, lässt er sich nicht lumpen und ich bin dankbar, dass es schlussendlich nicht so kam, wie gedacht. Eine wohl durchdachte und komplexe Geschichte findet hier eine Ende, das absolut passend ist. Wenn man sich auf ein paar Längen einlassen kann, wird man hier mit einer guten Story belohnt. Von mir gibt es 4 Sterne.
Loading Likes...