
Rezension: Das Septemberhaus von Carissa Orlando
Verlag: Festa Verlag
Seiten: 432
ISBN: 978-3986761950
Darum geht es:
Von den Wänden des Hauses rinnt wieder das Blut. Wieso auch nicht, es ist schließlich September.
Als Margaret und ihr Mann Hal das große viktorianische Haus in der Hawthorn Street kaufen, können sie nicht glauben, dass sie endlich ein eigenes Heim besitzen.
Doch dann offenbart sich der Spuk. Jedes Jahr im September tropft Blut von den Wänden und die Geister früherer Bewohner tauchen auf. Sie fürchten sich vor etwas, das im Keller lauert.
Die meisten Menschen würden fliehen. Doch Margaret ist nicht wie die meisten Menschen. Sie bleibt. Es ist ihr Haus.
Nach vier Jahren, als der September wieder bevorsteht, hält es Hal nicht länger aus und flüchtet … Oder verschwindet?
Je länger Margaret versucht, Hal zu finden, desto schlimmer wird der Spuk, denn es gibt einige Geheimnisse, die das Haus bewahren will …
Cover-/ Textrechte: Festa Verlag
Meine Meinung
Margaret und Hal hatten sich damit abgefunden nie ein eigenes Haus zu besitzen. Bis sie zufällig über eine viktorianische Villa stießen. Kaum renovierungsbedürftig und günstig im Erwerb. Doch schon im ersten September nach ihrem Einzug fallen ihnen ein paar ungewöhnliche Sachen auf. Blut an den Wänden, Schreie und Personen die eigentlich nicht zu den Beiden gehören. Das Ganze steigert sich immer von Anfang bis Ende September und anschließend ist der grobe Spuk vorbei. Zumindest bis zum nächsten Jahr. 4 Jahre lang können die Beiden das mehr oder weniger gut ignorieren. Doch dann geht Hal und kommt nicht wieder. Margaret glaubt er hat es nicht mehr ausgehalten und ist eben einfach gegangen. Bis ihre Tochter mit ihr zusammen auf die Suche nach ich geht. Werden sie herausfinden was nun mit Hal passiert ist und warum verhält sich das Haus noch extremer als sonst?
Ich hatte mit einer Spukhaustory gerechnet, hab aber tatsächlich sehr viel mehr bekommen.
Zu Beginn will ich sagen, dass ich den Hut vor Margaret und auch Hal ziehe, dass sie es echt durchgezogen haben und so lange im Haus geblieben sind. Wäre mir wahrscheinlich nicht passiert. Man stelle sich das mal vor: Blutende Wände, Schreie, beißwütige Mitbewohner, ein blutrünstigen Mördergeist im Keller und dazu noch dessen Opfer, welche Kinder waren in ihrer verstümmelten Form.
Auch wenn dies „nur“ einmal im Jahr für 30 Tage im September so richtig eskaliert, bleibt es eher nicht so nah im Rahmen des dauerhaft Ertragbaren. Ich konnte durchaus verstehen, dass Hal gegangen ist.
Allerdings fand ich es erschreckend, was im Verlauf der Handlung so über Hal rauskam. Aus dem was Margaret erzählt über ihn und ihre Beziehung, hätte ich zu Beginn nie darauf geschlossen. Was daraus wird und ihre Tochter Katherine ans Tageslicht holt war schon straff und auch das Margaret nicht gegangen ist. Sie ist bei ihm geblieben trotz der Misshandlung. So wie sie bei dem Haus geblieben ist, trotz der „Unannehmlichkeiten“.
Die Atmosphäre ist zu Beginn noch relativ locker mit einem eher unterschwelligen düsteren Effekt, der sich aber immer weiter ausbreitet. Man arbeitet auf ein wirklich großes Ende hin indem einem dann sämtliche Ereignisse um die Ohren fliegen. Auch jede Menge Blut.
Grusel hatte ich tatsächlich eher weniger, was für mich gefühlt daran lag, dass der Spuk eigentlich von Anfang an da war. Er schlich sich nicht nach und nach ein sondern war da. Fand ich gut gemacht, auch wenn ich mir irgendwie mehr Infos über Master Vale und seine Untaten gewünscht hätte.
Fazit
Dieses Buch hat sich anders entwickelt als zuerst von mir vermutet, aber wirklich gut. Hier geht es nicht nur um ein Spukhaus, sondern auch um Alkoholmissbrauch und Misshandlung. Mit Margaret gibt es sehr starke und mutige Protagonistin vor der ich den Hut gezogen habe, was das Haus angeht und mit dem Kopf geschüttelt habe, was Hal angeht. Es gab, für mich, unvorhersehbare Wendungen, aber auch durchaus Dinge die mich nicht überraschen konnten. Alles in Allem für mich definitiv gute Unterhaltung. 4,5 Sterne
Loading Likes...