Werbung: Rezension: Trocken von Daniel Wagner

Werbung: Rezension: Trocken von Daniel Wagner

Verlag: Kremayr & Scheriau 
Seiten: 176
ISBN: ‎978-3218014526

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

Wie führt man ein Leben im Sog der Sucht? Wie fühlt es sich an, am Totenbett der eigenen Mutter besoffen sein zu müssen, weil nichts wichtiger ist als der nächste Schluck? Wie ist es, wenn sich jeder Tag und jede Nacht um die Sucht dreht und man bereit ist, alles zu vernichten, um ihr zu dienen?

In gnadenloser Offenheit schreibt Daniel Wagner von der Hölle und den Monstern, die jahrelang sein Leben definierten. Er gibt einen ungeschönten Einblick in das Innenleben einer Suchterkrankung und wie sie nach außen hin explodiert.

Ein bewegendes Buch, das aufdeckt und wachrüttelt: Betroffene, Nahestehende und Antwortsuchende.

Cover-/ Textrechte: Kremayr & Scheriau

Meine Meinung

Ich finde es immer wieder interessant mit Erfahrungsberichten in Berührung zu kommen. Nachdem ich zuvor ein Buch gelesen hatte, wo es ebenfalls um Alkoholismus ging, hat mich dieses hier direkt angesprochen.

Der Autor erzählt sehr einnehmend von seiner Sucht. Ich war tatsächlich gefangen zwischen den Seiten. So sehr hat mich das Ganze auch mitgenommen. Es sind eben ungeschönte Einblicke in das Leben eines suchtkranken Menschen der immer auf der Suche nach dem nächsten High ist. In diesem Fall in Form von Alkohol.

Auch wenn der Autor aus Österreich kommt ist die Selbstverständlichkeit im Umgang mit Alkohol kein dortiges Problem. Das existiert auch bei uns in Deutschland und sich nicht einzugestehen, dass man ein Problem hat gehört leider bei Vielen auch dazu. Es gibt fast immer und zu allen möglichen Anlässen Alkohol. Hätte man gern etwas Alkoholfreies wird dies meist belächelt oder bei Frauen kommt meist noch eine dumme Bemerkung in Richtung Schwangerschaft.

Dieses Verhalten hat sich durchaus gewandelt in den letzten Jahren, aber bei Einigen, gerade älteren, hält sich das festgefahrene Muster mit dem Bier/ Wein zum Feierabend oder jedes Wochenende 1-2 Sauftouren. Das ist doch normal. Man muss sich ja für die überstandene Woche belohnen.

Auch ich kenne solche Leute und ja, auch die sind der Meinung sie hätten kein Problem. Trinkt man nicht mehr mit, verliert sich übrigens die Freundschaft und gleicht eher einer Bekanntschaft. Traurig aber wahr.

Man selbst nimmt aber auch Abstand von solchen Leuten. Das beschreibt ja auch der Autor recht gut. Freunde, Freundin und Familie haben sich abgekapselt. Man erträgt diese Selbstzerstörung nur bis zu einem gewissen Maß, denn irgendwann fängt es an das Umfeld mit fertig zu machen. Sei es indem irgendwelche Streits vom Zaun gebrochen werden oder das man sich mit einem ständig betrunkenen Partner umgibt, der seine Prioritäten falsch setzt. Man hält es nicht ewig aus der Prellbock zu sein

Das Endergebnis zählt. Die Einsicht Ein Problem zu haben und dieses lösen zu wollen. Die Einsicht Hilfe zu brauchen. Und es wird immer ein schwieriger Weg sein Alkohol aus dem Weg zu gehen. Ich drücke die Daumen, dass es gelingt.

Fazit

Dieses Buch kommt absolut authentisch daher. Der Autor berichtet von seiner Sucht und seinem Verhalten währenddessen. Also dem Suchtdruck, dem damit verbundenen heimlichen Trinken, dem Pegel halten, der Panik „leer zu laufen“, den Aggressionen. Das Alles fand ich wahnsinnig erschreckend, aber eben auch schonungslos ehrlich. Ebenso die Rückfälle und die Selbstreflektion dazu. Vielen Dank für dieses Buch, vielleicht hilft es ja dem/ der ein oder anderen. Am Ende 5 Sterne von mir

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