Werbung: Rezension: Capital B von Florian Opitz

Werbung: Rezension: Capital B von Florian Opitz

Verlag: Tropen 
Seiten: 400
ISBN: ‎978-3608502701

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Darum geht es:

»Guten Morgen, Berlin, Du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau.« Peter Fox

Kaum eine Stadt hat so viel erlebt wie Berlin von ’89 bis heute. Mehr als drei Jahrzehnte Licht und Schatten, mehr als drei Jahrzehnte »arm, aber sexy«. Eine weltweit gefeierte Sub- und Clubkultur auf der einen Seite, politische Skandale, Gentrifizierung und Ausverkauf auf der anderen. In Capital B wird diese einzigartige Stadtgeschichte von denen erzählt, die sie geprägt haben: Größen der Musikwelt wie Peter Fox, Kool Savas oder Sookee. Pionieren der Techno- und Clubkultur von Loveparade über den Tresor bis zur Bar 25 wie u. a. Danielle de Picciotto und Dimitri Hegemann. Den Regierenden Eberhard Diepgen, Klaus Wowereit und Franziska Giffey, skandalumwitterten Politikern wie Klaus Rüdiger Landowsky und Thilo Sarrazin. Hausbesetzern und Aktivisten wie Andrej Holm und Pamela Schobeß, Unternehmern, Clan-Mitgliedern uvm.

Der preisgekrönte Filmemacher und Autor Florian Opitz erschafft mit Capital B eine rasante Nachwendegeschichte, die die Mechanismen der Macht ebenso offenlegt wie die Möglichkeiten von Kollektiven und Kultur.

Mit zahlreichen Fotos von Ben De Biel, Harald Hauswald u. a.

Der Mauerfall im November 1989 bot die historische Chance, eine Stadt von Null auf neu zu denken. Capital B erzählt von dieser besonderen Zeit und davon, wie Berlin von einer eher provinziellen Großstadt zu jener Weltmetropole geworden ist, die heute zwar Boomtown ist und doch unregierbar zu sein scheint.

Eine Geschichte, die so inspirierend wie dramatisch ist: Der Sommer der Anarchie und der Anfang der Technoszene, die legendären Hausbesetzungen, das Massenphänomen Love Parade, der brachiale Neubau des Potsdamer Platzes, der Berliner Bankenskandal, das Desaster um den Flughafenneubau. Und schließlich und immer stärker die Gentrifizierung und der Ausverkauf der Stadt.

Spannend, vielstimmig und mit großer Tiefe geht Capital B der Frage nach: Berlin, was hat Dich bloß so ruiniert? Ein Buch wie eine Nacht im Berghain und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die widerspenstigen Bürger dieser Stadt.

Cover-/ Textrechte: Tropen

Meine Meinung

1989 fällt die Berliner Mauer und schafft jetzt Raum für bisher nie geahnte Möbel, aber auch Probleme. Zum Beispiel: Wie soll man eine in zwei Hälften geteilte Stadt vereinen? Wie legt man die Polizei zusammen, wie finden Menschen zueinander, was passiert mit Leerständen? Klar ist, dass die Meisten von Ost nach West flüchten. Politisch gab es da einige Herausforderungen. Und dieses Buch gibt Einblick in Sachen die man so gar nixht mitbekommen hat, weil man vielleicht auch zu jung war.

Verschiedene Personen nehmen einen hier mit auf eine Zeit- und Entwicklungsreise. Ein paar davon waren mir durchaus ein Begriff, darunter Renate Künast, Klaus Wowereit, Peter Fox oder Kool Savas.

Man bekommt aber auch Einblicke aus den Blickwinkeln der Punkbewegung, aber auch Musik und natürlich Politik zu der Zeit.

Aus Berlin sollte nach der Wiedervereinigung etwas Großes werden, dabei wurde sich aber auch hier und da ordentlich verkalkuliert. So mancher litt an purer Selbstüberschätzung. So wurde sich zum Beispiel kurz nach dem Mauerfall für Belin als Austragungsort für die Olympischen Spiele beworben. Dabei gab es vorrangig erst einmal andere Themen zu bewältigen.

Es gibt wirklich gute Einblicke mit Zeitzeugen, welche zum Beispiel an den Hausbesetzungen teilgenommen haben, wie das Ganze eskaliert ist oder wie Berlin zur Technoszene und somit auch Loveparade kam. Was hat der Bankenskandal in Berlin angerichtet und wer hat davon profitiert? Was hat die immer wieder verzögerte Eröffnung des BER mit Wowereit gemacht?

Fazit

Dieses Buch ist definitiv interessant für diejenigen, die sich für Berlin und seine Entwicklung seit dem Mauerfall interessieren. Das Ganze mit der Darstellung aus verschiedenen Sichten. Politiker, Bewohner, Presse, normale Bewohner und auch Musiker. Ich fand es spannend ein zumindest teilweise kleinen Einblick hinter die Kulissen bekommen. Das betrifft den BER, Thilo Sarrazin oder Neukölln an sich. Ich für meinen Teil fand es wahnsinnig gut gemacht und hab auch durchaus etwas gelernt. 4 Sterne von mir

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